Heute gibt es nun endlich ein paar weitere Bilder des Waterloo-Dioramas in Celle zu sehen. Wie schon erwähnt, besteht das Diorama aus zwei Teilen, die jeweils 5 x 6 Meter groß sind. Die Trennung in zwei Teile soll verdeutlichen, dass es sich um zwei unterschiedliche Zeitpunkte und Ereignisse der Schlacht von Waterloo handelt. Auf der einen Seite ist der große französische Kavallerie-Angriff auf die Karrees der Anglo-Alliierten Armee dargestellt und auf der anderen Hälfte sieht man den französischen Angriff des Infanterie-Korps d´Erlons. Die Farm La Haye Sainte im Zentrum ist auf jedem der beiden Dioramenteile zu finden und bietet so dem Betrachter einen optischen Anhaltspunkt, wodurch eine bessere Orientierung auf dem gezeigten Schlachtfeldausschnitt möglich wird. Eine weitere Orientierungshilfe ist eine Schalttafel mit beschrifteten Knöpfen, durch deren Betätigung bestimmte Punkte und Ereignisse auf dem Diorama durch LED-Leuchten angezeigt werden. Die rund 15.000 verwendeten Figuren haben eine Größe von rund 28 mm, was einem Maßstab von ca. 1/56 entspricht. Entfernungen auf den Schlachtfeld und die Truppenstärke der Einheiten sind allerdings reduziert worden, um möglichst viele Ereignisse darstellen zu können.
Diorama D´Erlons Angriff
In Erwartung eines Angriffes geht Major Baring mit seinen Männern des 2. Leichten Bataillons der KGL, welche die Farm La Haye Sante besetzt halten, in Stellung:
Wellington und sein Stab hatten während der Schlacht ihren Standort unmittelbar an einer großen Ulme, unweit der Brüsseler Straße:
Um ca. 13.30 Uhr lässt Napoleon den Angriff seiner Infanterie durch Beschuss der großen Batterie von rund 70 Geschützen einleiten:
Die Holländisch-belgische Brigade Bylandt, die in ungünstiger Position steht und einen Großteil des französischen Geschützfeuers einstecken muss, zieht sich schließlich stark angeschlagen in das 2. Treffen zurück:
Die 4 Divisionen des französischen Korps d´Erlons rücken schließlich durch die Intervalle der großen Batterie auf die Anhöhe vor, welche von britischer Infanterie und hannoverscher Landwehr verteidigt wird. Hier haben wir versucht darzustellen, wie sich die Masse der französischen Infanterie durch das hohe, unreife Getreide wälzt und hinter sich eine Teppich von niedergetretenen Halmen zurücklässt:
Vor den Linien der französischen Infanterie gehen dichte Schwärme von Plänklern durch das hohe Getreide vor. Auch hier haben wir die Wege der Soldaten durch das Getreidefeld optisch angedeutet:
Eine Sandgrube an der Brüsseler Straße und eine kleine Anhöhe daneben bieten den Schützen der 95. Rifles eine gewisse Deckung:
Neben dem Angriff auf die Anhöhe gehen auch einige französische Regimenter gegen die Farm La Haye Sainte vor:
In der Ecke des Hofes ist der große Misthaufen vor den Ställen der Farm zu erkennen:
Unterdessen sind die Britischen Truppen nicht untätig, sondern beschießen die anrückenden Franzosen durch Artillerie und Infanterie:
Die unerfahrene hannoversche Landwehr rückt dicht zusammen und bildet teilweise mit einer kompletten Brigade eine großen „Klumpen“, um so vor evtl. Kavallerie-Angriffen geschützt zu sein:
Das nachfolgende Bild zeigt das britische 28. Linienregiment, welches in in Bataillonskolonne stehend auf seinen Einsatz wartet.
Leicht angedeutet sind auch die folgenden Ereignisse auf diesem Flügel der Schlacht. Die französische Infanterie wird durch einen Angriff der schweren britischen Dragoner, der sogenannten Unions-Brigade, in die Flucht geschlagen:
Diorama Kavallerie-Angriff
Die Garde-Kavallerie mit ihren 4 großen Regimentern geht zum Angriff vor:
Französische Kürassiere greifen die gegnerischen Infanterie-Karrees in mehreren Wellen an:
Das 5. Linienbataillon KGL wurde in Linienformation zur Unterstützung der Farm La Haye Sainte vorgeschickt, wobei sie von französischem Kürrasieren überrascht wurden. Die Männer unter dem Befehl von Colonel Ompteda versuchen noch ein Karree zu bilden…doch es ist zu spät:
Kurz vor dem Angriff der Kavallerie stellen die britischen Artilleristen das Feuer ein und flüchten sich in die benachbarten Karrees:
Die Karrees der Britischen und hannoverschen Truppen erwarten den Angriff. Im Vordergrund ist ein kombiniertes Karree, aus zwei verschiedenen Einheiten zu sehen:
Der letzte Akt der Schlacht beginnt. Am Ende des Tages lässt Napoleon die alte Garde vorrücken, um die schwer angeschlagene Anglo-Alliierte Armee endgültig zu brechen:
Rund um die Dioramen sind außerdem immer wieder kleine Szenen zu sehen, wie z.B. die Versorgung von Verwundeten:
Neben den beiden großen Dioramen, gibt es noch ein weiteres, welches das Schloss Hougoumont und die dortigen Kämpfe zeigt:
Einfach toll die Bilder!!! Spiegeln echt die Realität.
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Ach ja. Habe sie alle auf mein Handy geladen, dann kann ich mir sie immer wieder mal vor Augen führen. Vergleiche sie dann mit dem Reenactment am 20. ☺
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Amazing! Beautiful.
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Thank you! 🙂
@Koppi: ich bin schon sehr gespannt auf deinen Bericht. ..das wird mit Sicherheit gigantisch 🙂
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Gigantisch! Das ist das Wort. Danke für die Bilder. Ich muss mir Euer Dio unbedingt im Original ansehen.
Beste Grüße
Frank
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Schäm.😳 Ach was. Sind nur zwei Seiten. Nichts besonderes. Im Gegensatz zu Deinen tollen Geschichten hier.
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Absolut grandios. Danke fuer die Bilder. Die Detailverliebtheit in Kombination mit den Masseszenen veranschaulicht wirklich, dass hier an nichts gespart wurde. Definitiv das beste Diorama einer Schlacht, das ich bis dato gesehen habe. Ich hoffe das Museum wird einen Bildband zum Diorams veroeffentlichen oder auch ihr.
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Frank. Super !!
Schade nur, daß dieses Diorama nicht im einzig wahren Maßstab 1:72 gemacht wurde ….. 😉 😉 😉 😉 😉
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@daggerandbrush
Das Museum wird keine Publikation machen. Aber ich denke ich werde das in die Hand nehmen. Mal sehen wann Frank Zeit hat, dann werden wir evtl. nochmal mit entsprechendem Beleuchtungsmaterial anrücken.
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Für ein Bildband bin ich natürlich auch zu haben.Wäre dann auch schön wenn die Exponate vom Museum mit abgebildet werden.Vielleicht erlauben die das vom Museum ja.
Grüße Dirk
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